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Baubiologie & Umweltchemie

Dr. Dorothea von der Ruhr



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Wohngifte

Die Luft in unseren Wohnräumen, wo manche (besonders alte Menschen, Kranke und Kleinkinder) 90 % ihrer Zeit verbringen, ist ins Gerede gekommen. Zum einen durch eine schier unglaubliche Vielzahl von Chemikalien, die aus Baustoffen, Möbeln, Bodenbelägen, Anstrichmitteln, usw. in unsere Atemluft gelangen und zum anderen durch unsere "dichten" Räume mit minimalen Luftwechselraten.

Die Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Dies hat aber noch nicht zu den nötigen Konsequenzen geführt.

Es gibt rund 100.000 verschiedene chemische Einzelstoffe und mehr als 12 Millionen publizierte chemische Mixturen. Davon sind erst 4000 arbeitsmedizinisch untersucht und nur für gut 400 sind Grenzwerte für den Arbeitsplatz festgelegt, die sogenannten MAK-Werte (Herausgegeben von der DFG).

Die Vielzahl der Stoffe führt zu einer Vielzahl von Symptomen und Krankheitsbildern, die oft unspezifisch und nur äußerst schwer zuzuordnen sind. Die Gesamtheit dieser Symptome wird Sick-Building-Syndrom genannt.

Einige Schadstoffe im Einzelnen:

 

FORMALDEHYD (HCHO)

Schon 1992 sorgte der "Stern" für großes Aufsehen mit dem Artikel: "Krank durch Billy". Das Allerweltsregal sorgte durch seine HCHO-Ausgasungen für gesundheitliche Probleme bei den Käufern.

Damit war HCHO wieder im Gespräch. Schon in den 70er Jahren kam der Verdacht auf eine krebserzeugende Wirkung von HCHO auf.
Es wirkt:

  • im Tierversuch krebserzeugend
  • lokal reizend auf Schleimhäute und Atemwege
  • allergisierend
  • es ruft Befindlichkeitsstörungen und Kopfschmerzen hervor

Seit 1980 gibt es eine Richtlinie die die HCHO-Ausgasung im Innenbereich begrenzen soll. (E1-Richtlinie = <= 0,1 ppm Formaldehyd in der Raumluft).

Sanierungsmaßnahmen bei Formaldehydbelastung:

  • abdichtende Maßnahmen
  • chemische Behandlung
  • entfernen der Emittenten
  • aufstellen von HCHO "fressenden" Produkten (z.B.: Pflanzen, Wolle)

 

Lösemittel und leichtflüchtige organische Substanzen (VOC)

Lösemittel unterschiedlichster Art und Zusammensetzung werden in Klebern, Farben, Lacken, Verdünnern, Reinigern, Schäumen, Dämm- und Kunststoffen sowie in Tapeten und Teppichen eingesetzt.

Zu nennen sind u.a. Benzol, Toluol, Xylol, alle Alkohole, Amine, Benzine, Ether, Ester, Glykole, Ketone, Terpene, alle aliphatischen, aromatischen und chlorierten Kohlenwasserstoffe, .... Sie gasen aus, verbinden sich mehr oder minder schnell mit der Luft und verschwinden, wenn reichlich gelüftet wird, relativ zügig (oft, nicht immer!).

Lösemittel schädigen das Nervensystem, einige haben krebserregende und fruchtschädigende Wirkungen, andere schädigen Leber, Nieren, Blut oder führen zu Allergien, Früh- und Fehlgeburten. Erste Symptome sind z.B. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Atemwegs- und Schleimhautreizungen, Gliederschmerzen, Schwäche und Schwindel.

 

BIOZIDE und andere schwerflüchtige organische Stoffe

Biozide umfassen diverse Substanzklassen, die häufig als Holzschutzmittelbestandteile (Pentachlorphenol (PCP), Lindan, Dichlofluanid,...) verwendet werden. Das sind u.a. Pestizide, Insektizide, Fungizide, Herbizide. Dazu gehört aber auch die Gruppe der polychlorierten Biphenyle (PCB), die sich z.B. als Weichmacher in Dichtungsmassen oder Maschinenölen verstecken.
Hinzu kommen noch die Flammschutzmittel, z.B. die chlorierten Phosphorsäureester (TCEP Tris (2chlorethyl)phosphat).

VORKOMMEN:

  • Holzschutzmittel
  • Teppiche (Mottenschutz)
  • Ledermöbel, Sisal, Kokos
  • Mottenkugeln, Insektenpapier und –sprays
  • Substanzen, die beim Kammerjäger Verwendung finden
  • Pflanzenschutzmittel in Landwirtschaft und Gärten
  • Spanplatten (durch die Hintertür aus Abfallholz)

Sie sind hochgiftig, einige auch krebserregend, erbgut- und fruchtschädigend. Die schwerflüchtigen greifen das Nervensystem an, schädigen Leber und Nieren, u.v.m.

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